Laos Norden - Grünes Trekking

Dienstag, 21. Juni 2016

| | |
Im Norden Laos treffen wir bei einer mehrtägigen Wanderung auf abgeschiedene indigene Stämme. Das Grün der Natur und die Abwechslungsreiche Landschaft sind anregend - genauso wie die Tangarins, eine Französische Familie mit der wir zusammen reisen.





Phongsali
Auf dem Weg in den Norden.
Die schreckliche Nachtfahrt im Minivan, meist auf unbefestigten Straßen, mit kotzend-betrunken-weinenden Mitfahrern, Serpentinen hinauf- und Serpentinen herunter rasend - wird besser direkt aus dem Gedächtnis gestrichen.


Wir steigen weit oben in den Bergen in eine grüne, morgenklamme und wolkentiefbehangene Landschaft aus. Das Bergdorf Phongsali präsentiert sich noch leicht verschlafen in Stein und Regenmantel.

Fö-Nudelsuppe zum Frühstück. Chinesische Schriftzeichen und quietschig golden grinsende Wackeldackel-Katze: der Einfluss der Volksrepublik China macht sich bemerkbar.

Die Abgeschiedenheit (nicht nur auf der Landkarte) lädt zum Genießen ein. Und die ewig weiten umliegenden grünen Berge rufen uns...
  




Dreitagestrek durch Laos Bergstämme
Die Motivation ist groß, der Bewegungsdrang vorhanden. Die ersten Schritte durch die Reisfelder machen die Füße von selbst. Hoch erfreut sich auspowern zu können, laufen wir an arbeitenden Bauern vorbei. In gebückter Haltung, im Wasser stehend nehmen sie uns kaum wahr.

Das Glitzern der Reispflanzen in den überschwemmten Feldern begleitet uns bis zum Hang des Berges. Ab hier lösen die verschiedensten Grüntöne das leuchtende Grasgrün der Reisfelder ab. Nach anfänglicher Euphorie über die eindrucksvollen Bilder, die uns der Dschungel bietet, machen sich nach der ersten halben Stunde aufwärts krackselnd die Beine das erste mal bemerkbar... ein leichtes ziehen im Oberschenkel.

Einen Weg gibt es inzwischen nicht mehr, dieser wurde durch einen schmalen Trampelpfad ersetzt. Die Schmerzen der Beine sind vergessen, Konzentration ist angesagt. Balancieren über Wurzeln und Steine im Bachbett.

Pause! Auf Bananenblättern wird das Essen ausgebreitet, sticky rice, chicken, corcumber und lokales Gemüse. Es schmeckt vorzüglich.
Doch die Natur hat ihren eigenen Willen und lässt uns nass dastehen. Nun riecht der Dschungel nach Nässe, die Pflanzen leuchten und der Boden ist durchweicht.
Weiter geht's, als die Sonne die Wolken vertreibt. Die Luftfeuchtigkeit steigt und der Anstieg auch. Es wird anstrengender. Zusätzlich versuchen kleine Blutegel uns zu ärgern.

Endlich erreichen wir den Gipfel und schon bald das Dorf in dem wir übernachten. Holzhütten auf Stelzen ziehen sich am Berghang entlang. Schweine, Hühner, Katzen und Hunde, allesamt mit Jungtieren, laufen uns über den Weg. Nach dem wir das Gepäck im Haus des Dorf-Chiefs abgeladen haben freuen wir uns auf eine Dusche.
Dazu müssen wir eine Wasserstelle aufsuchen und uns dort mit kalten Bergwasser erfrischen. Sowohl die Dorfbewohner als auch die Wasserbüffel sind von dem Bild, das sich ihnen bietet wie erstarrt.
Sauber und erfrischt gibt es Abendessen, wieder sticky rice und Gemüse, als Besonderheit kommt Aal auf den Tisch. Lao Lao, der selbstgebrannte Reiswhisky, gehört zum Guten Ton.

Erschöpft machen wir uns auf dünnen Matten lang. Das Nachtlager fühlt sich hart an, aber nach einem anstrengenden Trek ist man froh über jedes Bett.
Geweckt vom Krähen des Hahns und dem Aufstehen der Dorfbewohner, die sich auf dem Weg zur Arbeit machen, stärken wir uns abermals mit sticky rice und laufen los, um neue Dschungelwege zu durchdringen...


Bootsfahrt auf dem Nam Ou
Braun gurgelnd zieht der Nam Ou auf seinem Weg in den Mekong durch eine beeindruckende Landschaft. Die dicht bewachsenen grünen Berge des Nordens werden alsbald abgewechselt von hoch aufstrebend, schwarz-weiß durchzogenen Bergketten von Karstgestein.
Die teils schroff zum Fluss abfallenden Karstformationen und die tief hängenden Wolkenstreifen lassen die Flussfahrt wie zu einer Filmszene werden: Hubschrauberflug entlang des Flusslaufs. Weitwinkelkamera schwenkt über die Felsschluchten suchend auf das schmale Boot.
Nahaufnahme: Spritzwasser und Sonnenspiegelungen im braunblauen Nass.


Eine Fahrt durch Traum und Wirklichkeit.

Die Tagarins - Anael, Fabian, Malwenn, Veronique & Arnaud
Schon am Busbahnhof in Luang Prabang treffen wir auf die sympathische Familie aus dem Nordwesten Frankreichs. Die Weltreisenden werden über die nächsten Tage unsere Mitreisenden und wir haben viel Zeit und Spaß uns auf Englisch, Französisch und Deutsch auszutauschen. Wir genießen das Reisen und die Abwechslung in der Gruppe und der Abschied am Ende der Bootsfahrt fällt herzlich aus.
Muäng Kabueja!

Ein Teil der Fotos in diesem Blogbeitrag sind von der französischen Familie. Vielen Dank.
Link zu deren Blog: Tagarins voyafeurs

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen